Für den ersten Teil unserer Sommerferien (Teil 2 folgt anfangs September) wollten wir wieder mal was neues entdecken und buchten 5 Tage Gstaad.

Da es den ganzen vormittag Regnen sollte nahmen wir es gemütlich und fuhren erst kurz 9 Uhr los. Die Cafe Pause machten wir in Kaiserstuhl direkt beim Lungernsee. Weiter ging es über den Brünig, links um den Brienzersee, weiter am Thunersee antlang bis nach Spiez. Jetzt kam der schöne Teil weil wir durchs Simmental via Zweisimmen nach Gstaad fuhren. Es zog sich durch das ganze Tal hindurch mit unzähligen kleinen Dörfer und Baustellen aber kurz vor 12 Unr erreichten wir Gstaad und fanden im grossen Parkhaus am Dorfrand einen Parkplatz. Wir hatten hunger und so suchten wir als erstes ein Restaurant und machten Mittagspause.

Nach einem leichten Mittagessen erkundeten wir Gstaad, kauften hier und dort was kleines ein und sonnten uns auf einer Parkbank bis Zeit war im Hotel einzuchecken. Wir bekamen ein Zimmer im obersten, 3. Stock genau unter dem Dach. Es machte den Anschein das wir nicht genau das Zimmer bekamen welches wir gebucht hatten aber da das Hotel ausgebucht war entschieden wir uns auf eine Reklamation zu verzichten. Wir gingen ein wenig spazieren und tranken noch etwas auf der Sonnenterasse bis wir uns ein wenig frisch machten.

Das Abendessen war lecker und nach einem Abendspaziergang gingen wir müde aufs Zimmer und freuten uns aufs Bett. Aber jetzt fing das ganze Theater erst an… Die Matratzen des Boxspringbett waren weich, die waren sehr weich, so das man 20cm einsank. Für meinen Rücken eine Katastrophe und es bewarheitete sich.

Ich konnte vor Rückenschmerzen fast nicht schlafen, und so sehnte ich den Morgen herbei. Auch Karin konnte sehr schlecht schlafen. Die Matratzen waren von IKEA und das in einem Hotel wo die Nacht 265 Franken kostete. Hier blieben wir nicht länger, keine Nacht und so ging ich zur Reception und erzählte irgend eine Räubergeschichte. Das Resultat: Wir bekamen einen Gutschein für die verbleibenden 3 Nächte und waren zufrieden.

Und nun wohin? Nach kurzem Überlegen entschieden wir uns nach Zermatt zu fahren. Da waren wir auch noxh nie. Wir fuhren nach dem Frühstück Richtung Aigle los und machten nach ein paar Kilometern einen Schwenker zum Arnensee welchen wir durch einen 5 Kilometer und sehr schmalen Weg erreichten. Der Stausee strahlte in der Morgensonne und spiegelte die Berge ringsherum. 

Weiter ging es Richtung Aigle, Martigny, Sion, Visp bis wir endlich in Täsch eintrafen. Wir fanden noch Platz im Parkhaus, kauften die Tickets und fuhren mit dem Zug ins Autofreie Zermatt. Zu unserem Glück war das Zimmer schon bereit, so dass wir uns unser Wander Outfit anziehen konnten und nach dem Mittagessen ein kleine Wanderung machen konnten. Da das Wetter aber auch um 14 Uhr noch super schön war, der Himmel stahblau und keine Wolke zu sehen war entschieden wir uns doch noch heute aufs Gornergrat zu fahren. Die Gornergratbahn brachte uns in einer halben Stunde auf den 3135m hohen Gornergrat. Was soll man sagen? Letzte Woche auf dem Jungfraujoch war diüas Panorama, die Aussicht schon Phänomenal ABER das Panorama und die Aussicht auf dem Gornergrat toppte das alles noch mal. 

Der Gornergrat befindet sich zwischen demGornergletscher und dem Findelgletscher und bietet eine Sicht auf mehr als 20 Viertausender, darunter den Monte Rosa, Matterhorn oder Dufourspitze. Wir konnten uns nicht Sattsehen, machten Fotos wiedie Asiaten und waren einfach überwältigt. Eine Cafe Pause im Höchstgelegenen Berghotel der Schweiz rundete das Erlebnis ab und so machten wir uns wieder auf den Weg nach Zermatt, genossen ein feinesAbendessen und freuten uns auf das grosse Bett mit einer harten Matratze.

Nach einer fantastischen Nacht, einem leckeren Frühstück planten wir den Tag. Das Wetter sollte sicher bis nach dem Mittag gut sein und so entschlossen wir uns die 5 Seen Wanderung in Angriff zu nehmen.

Der 5 Seenweg ist der Wanderweg der Superlative in der Zermatter Bergwelt, denn das Matterhorn spiegelt sich in drei dieser Bergseen. Nur leider nicht heute. Das Wetter war Sonnig, warm aber es hatte ein paar hohe Wolken und ausgerechnet ums Matterhorn verschwanden diese sehr selten…Aber der Reihe nach:

Von Zermatt fuhren wir mit der Bahn auf die Sunnegga und von dort auch gleich weiter mit der Gondel nach Blauherd. Wir sind schon auf fast 2600 Metern und das Panorama natürlich einmalig. Nach knapp 50 Minuten kmen wir am Stellisee an, welcher eigentlich der schönste von allen ist, von hier werden die schönsten Fotos mit dem spiegelnden Matterhorn gemacht aber leider nicht heute. Weiter ging es via Grindjisee zum Grünsee und über den Moosjise und dem Leisee zurück zur Station Sunnegga. Mittagsrast machten wir in der Mountain Lodge Ze Seewjinu wo wir uns herrlich verköstigten. Die fast 800 Höhemmeter zurück nach Zermatt schenkten wir uns und nahmen wieder die Bahn.

Frisch geduscht und ein wenig ausgeruht machten wir und wieder auf den Weg um ein wenig zu Shoppen und in einer Pizzeria liessen wir den Abend ausklingen.

Pizzeria? Ja, gestern Abend hatten wir in einer Wallisser Kanne gegessen, es UND unsere Kleider stanken fürchterlich, denn links und rechts assen Touris ihr Fleisch vom heissen Stein und vorne und hinten gab es Raclette und Fondue.

Der heutige Tag war vom Wetter her wie der gestrige, eigentlich immer sonnig mit hohen Wolken, nur war diesmal das Matterhorn den ganzen Tag von dicken Wolken umhüllt.

Eigentlich wollten wir den Matterhorn Gletscher Trail machen aber zu unserem Pech war der Weg noch nicht vollständig prepariert und so mit geschlossen. Eigenartig das zur Hochsaison einer der Highlights nicht bereit war.

Flexibel wie wir sind und das grosse Angebot von Zermatt machten es uns einfach einen anderen Trail auszusuchen. Wir einigten uns auf den Gletschergartenweg. Wir fuhren wiederum mit der Gornergratbahn bis zum Riffelberg und von da aus starteten wir die Wanderung. Eigentlich hat es auf dem Riffelberg 2 grosse Restaurants aber beide waren geschlossen…die Kioskfrau meinte: „diese Jahr ist alles ein wenig anders…“

Nun gut, dann ging es ohne Cafe los. Der Weg führte vom Riffelberg in die Felslandschaft am ehemaligen Rand des Gornergletschers. Das Matterhorn war immer direkt vor uns…nur sahen wir nichts ausser der grossen Wolken davor. Es ging etwa 800 Höhenmeter hinunter, durch wunderschöne und gut riechende Lärchenbäume und abgeschliffene Felsbuckel. Im eigentlichen Gletschtergarten ist zu sehen was der Gletscher auf seiner Unterseite verbirgt, nämlich abgeschliffene Felsplatten, Gletschertöpfe und skurrile Gesteinsformen. 

Es hat auch mehrere Informationstafeln welche die Geschichte des Gornergratgletschers erzählen und zeigen wo 1859 der Gletscher stand, in der relation der Informationstafel.

Wir liefen Richtung Gondestation Furi und hatten in einer schönen Alpbeiz unser Mittagsessen, Bratwurst mit Rösti und Ziegenkäse im Filoutmantel auf einer Salatplatte. Wer welche köstlichkeit verspeiste überlassen wir euch.

Mit der Gondelbahn fuhren gemütlich nach Zermatt hinunter, ein 10 minütiger Spaziergang zu unserem Hotel und unsere letzte Wanderung für den Kurzurlaub war passe.

Frisch geduscht, eine kurze Siesta und schon ging es wieder los ins Dorf um die letzten Kleinen Besorgungen zu machen.

Das Abendessen muss immer gut geplant und vorallem Vorreserviert sein, denn wegen Corona haben längst nicht alles Restaurants offen obwohl es sehr viele Touristen, aus allen Herren Ländern hat – mit ausnahme aus Indien, USA und Asien. Wir hatten nicht das Gefühl das es wenige Touristen hat, wir können uns auch nicht vorstellen das Zermatt noch viel mehr erträgt, denn die Strassen sind ab 17 Uhr voller Leute.

Wie schon beim Anreisetag regnete es auch im Abreisetag aber das war nicht so schlimm. Nebst Frühstücken und Koffer packen stand nichts mehr auf dem program. Wir liefen gemütlich um 9 Uhr Richtung Bahnhof und fuhren pünktlich um 09:15 von Zermatt nach Täsch wo wir das Auto im über 2000 Auto fassenden Parkhaus die letzten 4 Tage parken konnten. Wir bezahlten für die 4 Tage 48 Franken.

Wir fuhren durch die vielen kleinen Gemeinden hindurch bis nach Visp, dann Richtung Brig und schon waren wir auf dem Weg Richtung Furka Pass. Unter der Passhöhe besuchten wir noch die Eisgrotte, ein fast 100m langer, blauer Eistunnel mit Eiskammer der seit 1870 jedes Jahr neu in den Gletscher geschlagen wird. Nirgends wo in Europa kann man so nahe an einen Gletscher fahren wir zur Eisgrotte im Rhonegletscher. Die Grotte liegt auf 2300m über Meer, ca. 3km unterhalb der Furka Passhöhe.

Die Gletscherbewegung auf Höhe der Eisgrotte beträgt jährlich ca. 30…40m – eigentlich kaum vorstellbar aber Karin sagte, als Kind sah sie den Gletscher noch vom Parkplatz und heute muss man ums gaze Gebäude rum und Richtung Gletscher laufen.

Beeindruckt und mit knurrenden Mägen ging es zur Furka Passhöhe und auf der anderen Seite Anfangs Realp machten wir draussen an der Sonne Mittagspause.

Um kurz vor 15 Uhr kamen wir zu Hause an – Home sweet home.

Zermatt können wir allen wärmstens empfehlen ! Man kann unglaublich viel machen, sei es mit Bahnen oder Gondeln auf die Berge fahren, unzählige Wanderwege, Klettern etc. etc.