Schweizer Nationalfeiertag und wir gehen weg. Genau so ist es. Die Knallerei und vorallem Stinkerei ist nicht umseres uns so überlegten wir uns seit ein paar Tagen, wohin wir flüchten wollten. In die Berge wäre schwierig gewesen, da das Wetter sehr instabil ist und so entschieden wir uns für eine Stadt, denn da hat man auch beim Regen diverse Möglichkeiten. Freiburg im Breisgau! Interessanterweise waren wir noch nie gemeinsam da.
Wir fuhren um halb 8 los und erreichten das Hotel 2 Stunden später. Das Zimmer war schon bezugsbereit und so brachten wir das leichte Gepäck aufs Zimmer. Gleich um die Ecke war die Tramhaltestelle und 10 Minuten später waren wir beim Hauptbahnhof.
Ein kurzer Spaziergang und das Freiburger Münster war in sichtweite. Das Münster (welches sich eigentlich Kathedrale nennen darf) wurde zwischen 1200 und 1513 erbaut. Das Münster hat eine Gesamtlänge von 126 m. Die Innenhöhe des Mittelschiffes beträgt 26 m. Der gesamte Rauminhalt des Baues erreicht 80m. Der markante Turm des Münsters, der einst als „schönster Turm auf Erden“ bezeichnet wurde ist 116 Meter hoch und bietet eine Aussichtsplattform in 70 Metern Höhe. Nach Fertigstellung des 116 Meter hohen Westturmes um 1330 gehörte das Freiburger Münster über ein Jahrhundert zu den höchsten Kirchenbauten und damit auch zu den höchsten Gebäuden der damaligen Welt.
Jeden Tag findet auf dem Münsterplatz der Markt statt, viele Stände mit ausschliesslich regionalen Produkten wurden angeboten. Obwohl es erst 11 Uhr war, durfte „die lange rote“ nicht fehlen, eine klassiche Bratwurst im Brötchen mit Zwiebeln. Es war warm, aber regnerisch und zwei mal mussten wir uns vor dem starken Gewitter ins trockene Retten. Wir fanden einen wunderschönen Buchladen und ein Kaufhaus. Langsam kam Hunger auf und wir liefen zur Markthalle, welche auf 1000m2 und 19 Ständen mit diversen Spezialitäten vom In und Ausland lockte. Wir entschieden uns für Persich, einfaches Essen aber sehr lecker.
Das Gewitter zog vorbei und wir flanierten durch die Altstadt und entschieden uns zum Schlossbergturm laufen. Quer durch Altstadt und schon war man im Schwarzwald. In etwa 20 Minuten durch den Wald ging es teilweise steil nach oben wir wir am Fusse des Schlossbergturm standen.
Der Schlossbergturm ist ein 33,27 Meter hoher, 2002 errichteter Aussichtsturm auf dem Schlossberg am Rande der Altstadt von Freiburg im Breisgau. Der Schlossbergturm hat 153 Treppenstufen und fällt durch seine ungewöhnliche Bauweise auf: Langholz-Baumstämme wurden rund um einen Treppenlaufaus Stahl aufgestellt „wie gegeneinander verdrehte Mikadostangen“.Die dafür verwendeten 34 Meter langen Douglasien aus dem Freiburger Stadtforst Ottilienwald waren etwa einhundert Jahre alt und durch Einwirkung des Orkans Lothar umgestürzt. Der Turm verfügt über drei Aussichtsplattformen, auf deren oberste man über eine kleine Wendeltreppegelangt. Sie ermöglicht einen Panoramablick über die Stadt Freiburg und ihre Umgebung. Von den darunter liegenden Aussichtspunkten sieht man dagegen immer nur Teilbereiche der Stadt.
Nach dieser Anstrengung haben wir uns das Dessert mehr als nur verdient. Was gönnt man sich im Schwarzwald? Natürlich die Originale Schwarzwälder Torte. Die grösse der Tortenstücke sind natürlich nicht mit der Schweiz zu vergleichen, da kann man sich ein Stück teilen und hat trotzdem mehr als genug.
Wir schlenderten anschliessend noch durch die Unzähligen Gassen, kauften lokale Spezialitäten und liessen es uns gut gehen. Gegen 16 Uhr gingen wir wieder Richtung Hotel, ein wenig die Beine hochlagern, ein kurzes Nickerchen, Duschen und die Planung für das Abendessen und des morgigen Tages standen auf dem Plan.
Gegessen haben wir im Quartier, wo das Hotel liegt. Es hat unzählige moderne und alteingesessene Restaurants wo man einheimisches Essen bekommt. Natürlich gönnten wir uns etwas währschaftes. Auf den Dessert verzichteten wir, einmal am Tag ist genug. Wir liessen den Abend ausklingen und freuten uns ab der Ruhenund der sauberen Luft.
Nach einer ruhigen Nacht freuten wir uns auf das überaus leckere Frühstück. Nebst den üblichen Verdächtigen durfte natürlich der Schwarzwald Schinken nicht fehlen. Gut gestärkt machten wir uns Abreisefertig und checkten so gegen 9 Uhr aus. Das Auto blieb natürlich beim Parkplatz vor dem Hotel und wir fuhren mit dem Tram in die Altstadt. Die meisten Geschäfte öffmeten erst um 10 Uhr, so tranken wir noch an der Morgensonne einen Cafe. Wir waren fast die einzigen welche Cafe oder Tee tranken – die meisten waren beim Prosecco, Bier oder Aperol, aber es gab auch solche die um diese Zeit schon an einen Eisbecher naschten.
Wir kauften in den kleinen Läden noch allerhand ein, kleinere und grössere Leckereien, Bücher, Wein, eine Muskatmühle etc., so dass wir uns vollbepackt wieder auf den Weg zum Hotel machten. Vorher machten wir noch Mittagspause und genossen das letzte Mal Schwäbische Spezialitäten.
Wir wollten nicht den direkten Weg nach Hause fahren, sondern fuhren durch Schwarzwald, genauer gesagt fuhren wir ein Teilstück der Deutsche Uhrenstrasse. Auf der rund 320 Kilometer langen Strecke finden sich zahlreiche Museen, Ausstellungen und Werkstätten, in denen Sie alles über die verschiedenen Arten von Uhren erfahren können, von Kuckucksuhren bis hin zu präzisen mechanischen Uhren. Die malerische Landschaft des Schwarzwaldes, gepaart mit der Handwerkskunst der Uhrenmacher, macht die Deutsche Uhrenstraße zu einem einzigartigen Erlebnis für jeden Uhrenliebhaber. Wir fuhren am Titisee und am Schluchsee vorbei und machten noch einen Zwischenhalt bei der Badischen Staatsbrauerei Rothaus, welche u.A. das bekannte Tannenzäpfle Bier brauen. Die Brauerei wurde 1791 und ist auch wegen dem Etikett bekannt. Auf allen Flaschen ist ein blondes Schwarzwaldmädel in typischer Tracht abgebildet, dass in jeder Hand ein Glas Bier hält. Wir machten einen kurzen Rundgang, verpflegten uns noch mit einer leckeren Wurssemmel und kauften im Laden nochmals Bier und Schwarzwälder Schinken ein.
Bis zur Grenze nach Waldshut waren es nur etwa 25km, aber eine Strasse war gesperrt und so mussten wir einen 30 minütigen Umweg, durch Feld, Wald und Wiesen machen…wir dachten ein paar mal das wir falsch simd, aber irgendwie schafften wir es zur Grenze, wo reger Verkehr war, aber weit und breit keine Zollbeamten.
Bis nach Hause waren es noch etwa 1 Stunde, bis wir kurz vor 17 Uhr zu Hause eintrafen. Wäsche waschen, Abendessen vorbereiten und den Abend auf dem Balkon ausklingen – mehr machten wir nicht mehr.
Toll war es im Schwarzwald. Wir werden nun öfters in den Schwarzwald fahren, man kann Wandern, Biken, es hat wunderschöne Stadte und Dörfer – ein tolles Gebiet umd sich ein wenig vom Alltag zu erholen.